Bücher zu schreiben,
bedeutet gleichzeitig inner-
und außerhalb der Realität
zu leben.
Nur wenig ist für mich
bereichernder.
Ich lebe zwar in Berlin, habe aber lange Zeit in London und Frankreich verbracht und ein Teil meines Herzens sehnt sich immer auf diese großartige Insel im Ärmelkanal, ein anderer in das wunderschöne Land im Süden.
Von dem einen rührt meine Vorliebe für schwarzen, despektierlichen Humor, vom dem anderen die Freude am Genuss. Ohne diese Puzzlestücke wäre ich nicht ich.
Geschrieben habe ich schon immer – zumindest, seit ich schreiben kann und vorher vielleicht schon in Gedanken. Diese Leidenschaft hat mich Schulhefte vollkritzeln lassen (mit meiner bedauernswert schlechten Handschrift) und später voller Elan erst auf eine mechanische, dann auf eine elektrische Schreibmaschine eintippen. Und wenn ich heutzutage am Computer sitze und meine Texte schreibe, dann habe ich manchmal ein Rührungstränchen im Auge, weil es so wunderbar leicht geworden ist, seine Gedanken zu „Papier“ zu bringen.
Leicht vom technischen Standpunkt aus. Das Schriftstellerhandwerk (denn ein Handwerk ist es zum Teil) muss man sich heute noch genauso erarbeiten wie zu Zeiten von Pergament und Federkiel. Und diesen Moment wie z.B. beim Hundertmeterlauf, wenn man ins Ziel einläuft und weiß: Es ist vollbracht - den gibt es beim Schreiben nicht. Man ist nie fertig, nie am Ende, immer auf der Suche nach der noch passenderen Metapher oder nachvollziehbareren Charakterentwicklung.
Eine Beschreibung, die so gelungen ist, dass sich aus dem Schwarz und Weiß einer Seite eine Landschaft erhebt wie aus Nebelschwaden; eine Liebe, die so nachvollziehbar wird, dass man leidet, wenn sie zerbricht; erfundene Figuren, die einem so ans Herz wachsen, dass man mit ihnen ein Bier/Sekt/[setze beliebiges Getränk ein] trinken möchte - genau das will wahrscheinlich jeder Schriftsteller erreichen. Ich zumindest will das und wenn es mir wenigstens punktuell gelingt, bin ich eine wirklich glückliche Autorin.